Die dunkle Seite der Musik
Henry Camus (die Hälfte von Duo Full House) ist wieder einmal Solo unterwegs. Er ist ein sehr talentierter Tausendsassa, aber das reicht ihm nicht. Er möchte ein Genie sein, wie seine grossen Vorbilder Bach, Prokofiev, Verdi, Satie, und wie sie alle heissen. Man sagt, dass grosse Kunst kommt von grossem Schmerz, aber leider hat Henry in seinem Leben nicht genug gelitten, um ein solches Genie zu sein. So versucht er sich erzählend, Musik spielend und bewegend (manchmal auch beides gleichzeitig) in den Zustand der Vorbilder zu versetzen. Eine Tragikomödie über die Kreation von Musik. Der ganz normale Wahnsinn eben!
- 5.10.2024 – Teatro Dimitri, Verscio TI – PREMIERE!
- 15.10.2024 – Hotel Beatus, Merlingen BE
- 20.10.2024 – Teatro Paravento, Locarno TI
- 20.11.2024 – Teatro Foce, Lugano TI
Henry Camus betritt die Bühne, bewegt von einem Bedürfnis und einer Dringlichkeit, seinem Publikum ein einzigartiges Stück vorzuspielen, nämlich Prokofjew’s Sonate Nr. 7. Nicht um zu unterhalten, nein, und schon gar nicht aus Exhibitionismus. Er weiss, dass in den Gefühlen, die der Komponist in diesem Werk zum Ausdruck bringt, eine Botschaft von vitaler und zwingender Bedeutung liegt.
Aber kann er dem Publikum eine Interpretation bieten, die diesem Meisterwerk würdig ist? Er, der ein Leben führt, das der tragischen Situation, in der sich Prokofjew befand, als er die Sonate komponierte, diametral entgegengesetzt ist? Er, der im Land des amerikanischen Traums geboren wurde und sich, wohnhaft in der Schweiz, glücklich und sogar zufrieden nennen kann?
Dieser Zweifel hindert ihn daran, sein Werk fortzusetzen. Also, macht er sich auf den Weg, um die schöpferische und interpretatorische Fähigkeit der künstlerischen Genies zu erforschen. Ist es wirklich notwendig, im Alltag zu leiden, um Kunst zu schaffen? Und wenn ja, was ist das angemessene Mass an Leid?
Der Protagonist versucht, sich in die Lage von herausragenden Künstlern zu versetzen, die die Musikgeschichte geprägt haben. Er versucht, sich ihren Leiden anzunehmen, um zu sehen, ob sie zu ihm passen. Er versucht zu verstehen, ob diese Leiden wirklich so grundlegend sind, wie er meint, um dem Publikum die richtige Interpretation der lang ersehnten Sonate Nr. 7 geben zu können.
Zu diesem Zweck nimmt er das Publikum mit auf eine Reise aus Live-Musik, physischem Theater, Stand-Up-Comedy, Zirkuskunst und historischen Anekdoten. Eine Verschmelzung der Genres, um das Dilemma der Verbindung zwischen Leiden und Kreativität auf den Punkt zu bringen.
Ein Plastikhummer wird ein unerwarteter Überbringer der Antwort sein.
Vielen Dank an das DECS (Ministerium für Bildung, Kultur und Sport) und die Ernst Göhner Stiftung für ihre grosszügige Unterstützung!